Spielberichte/Presse

Archiv: Saison 2008/09

07.07.2009 - Saisonrückblick
17.06.2009 - Saisonrückblick 1. Mannschaft
27.01.2009 - A-Stadtmeisterschaft
24.11.2008 - Schacholympiade Dresden

07.07.2009
Kevelaerer Schachclub beendet Saison
2. Mannschaft steigt in die Bezirksliga auf
Erfolgreichste Mannschaft des Kevelaerer Schachclubs in der abgelaufenen Saison war die 2. Mann-schaft um Teamkapitän Dominik Pichler, erkämpfte sie doch mit 6 Siegen aus 7 Spielen den 1. Platz in der Bezirksklasse. In der kommenden Saison wartet die Bezirksliga mit dem Ziel des Klassen-erhalts. Garanten des Erfolges war die überzeugende Mannschaftsleistung mit den überragenden Spielern Lucky Simons, Richard Valenta, Franz Verheyen und Hannes Selders die insgesamt nur eine Partie verloren und den ebenfalls stark aufspielenden Dominik Pichler, Michael Horst und Michael Rütten. Die erfahrenen Stammspieler Ferdi Laarmanns und Herbert Holtappels freuten sich ebenso über den Aufstieg wie Eberhard Horlemann und dem jüngsten Spieler Simon Daniels.
Nicht so gut lief es für die 1. und 3. Mannschaft die beide abgestiegen sind. Mannschaftsführer Dieter Moll berichtete bereits über den unglücklichen Abstieg der 1. Garnitur nach Entscheidungskampf aus der Verbandsliga. Dagegen gab es für die 3. Mannschaft um Harald van Leyen in der Bezirksklasse nichts zu holen. Mit einem remis bei 6 Niederlagen war der Abstieg in die Kreisliga früh besiegelt.
Die vereinsinternen Turniere dominierte Hans-Werner Vonk, konnte er doch den "Grand Slam" holen. Nach dem Gewinn der Stadtmeisterschaft wurde er auch Sieger des Gold-Cup, des KO- Pokal-Turnier und des Blitz-Grand Prix. Eine tolle Saison spielte Peter Supplieth mit dem besten Mannschaftsresultat in der Ersten und dem Vize-Titel im Gold-Cup. Michael Maubach belegt hier den 3. Rang und spielte ebenfalls eine gute Saison in der 1. Mannschaft.
Stefan "Lucky" Simons gewann ungeschlagen den Silber-Cup und holte sich verdient seinen ersten Einzeltitel. Mit 5 Punkten aus 6 Partien gewann er vor Hannes Selders und Altmeister Herbert Holtappels. Im Bronze-Cup welches wegen der großen Teilnehmerzahl in 2 Gruppen ausgetragen wurde, dominierte die Jugend. Neben den jugendlichen Simon Daniels, Robin Winkels und Martin Heckens konnte sich nur noch Klaus Wiese für die Endrunde qualifizieren. Im Halbfinale siegte Heckens gegen Winkels und Daniels bezwang Wiese. Das Finale konnte Martin Heckens gegen Simon Daniels gewinnen und freute sich über den gewinn des Bronze-Cup-Pokals.
Erfreuliche 26 Teilnehmer hatte das KO-Pokal-Turnier, wo nur der Sieger eine Runde weiter kommt. Die Überraschung der 1. Runde war der Sieg des Turnierseniors Alois Godon über Siegfried Hölting. In der 2. Runde schlug dann die Stunde von Ferdi Laarmanns der einen Spieler der 1. Mannschaft nämlich Michael Maubach ausschalten konnte. Im Viertelfinale schlug Dieter Moll den Finalisten vom Vorjahr Wilfried Fiederling und Werner Vonk konnte sich knapp gegen Laarmanns durchsetzten. Die Jungstars Hannes Selders und Richard Valenta forderten im Halbfinale Vonk und Moll heraus. Hier konnten noch die erfahrenen Strategen die Jugend in Schach halten und so kam es zum Finale Moll gegen Vonk. Diesmal wurde von beiden bedingungslos auf Angriff gespielt mit dem besseren Ende für Vonk.
Das Blitz-Grand-Prix mit 24 Teilnehmern ist eine Serie von 6 Turnieren, wobei die Ergebnisse der besten 4 Turniere zusammen addiert werden. Hier gewann Vonk mit 4 Siegen und der Idealpunktzahl von 60 diese Wertung. Auf die Plätze folgten Wilfried Fiederling und Peter Supplieth.
Alle Turniere wurden unter der Leitung von Michael Maubach mit Unterstützung von Lucky Simons souverän durchgeführt.
Hans-Werner Vonk
17.06.2009
Saisonziel verfehlt
1. Mannschaft des Schachclub Kevelaer stieg nach Stichkampf aus der Verbandsliga ab
Die 1. Mannschaft als Aufsteiger in die Verbandsliga hatte sich vor der Saison das Ziel gesetzt, die Klasse zu erhalten und sich dann in der Verbandsliga zu etablieren. Die Marienstädter haben dieses Ziel, wenn auch unglücklich und erst nach einem Entscheidungskampf gegen Nettetal, verfehlt.
Dabei starteten die Kevelaerer sehr erfreulich in die neue Saison 2008/09, sie verloren zwar am 1. Spieltag gegen einen Mitfavoriten um den Aufstieg, Uedem I, denkbar knapp mit 3:5, konnten aber schon am 2. Spieltag gegen Velbert mit 5:3 den ersten Saisonsieg einfahren.
Die Niederlage am dritten Spieltag gegen den späteren Aufsteiger Duisburg fiel zwar mit 2:6 recht deftig aus, konnte aber mit einem Kantersieg von 7:1 am 4. Spieltag gegen den späteren Tabellenletzten Gerresheim kompensiert werden, so dass die Kevelaer nach vier Spieltagen mit einem ausgeglichenen Punktekonto einen stabilen Mittelfeldplatz belegten.
Diese scheinbar trügerische Sicherheit in der Tabelle bekam den Marienstädtern offensichtlich nicht, sie verloren gegen Düsseldorf, Moers und Elberfeld, wenn auch teilweise ersatzgeschwächt und fanden sich plötzlich zwei Spieltage vor Schluss in der Abstiegszone wieder.
Aus dieser Abstiegszone konnten sich die Kevelaerer auch nicht mehr befreien, selbst ein 4:4 am vorletzten Spieltag gegen BSW Wuppertal half da wenig, zumal diesem Unentschieden eine Niederlage gegen Duisburg folgte. So belegten die Marienstädter am Ende der Saison den undankbaren vorletzen Platz, der einen Stichkampf mit dem Vorletzten aus der anderen Verbandsliga, nämlich Nettetal, nach sich zog.
Bester Mannschaftsspieler war Peter Supplieth, auch David Tuinenburg, Michael Maubach und Werner Vonk holten immerhin 50%. Alle anderen Stammspieler hatten eine negative Bilanz aufzuweisen. Dieser unglückliche Saisonverlauf hätte allerdings in einer Auseinandersetzung gegen Nettetal wettgemacht werden können, was aber trotz eines respektablen 4:4 nicht gelang:
Bei Stichkämpfen, die einen unentschiedenen Ausgang haben, werden Siege an den Spitzenbrettern höher bewertet. Bedingt durch die Tatsache, dass Brett 1 und Brett 4 jeweils nach großem Kampf für die Marienstädter verloren gingen, wurde bei zwei Siegen der Kevelaerer an Brett 6 durch Tuinenburg und Brett 7 durch Maubach bei vier Remis durch Fiederling, Vonk, Moll und Faust der Stichkampf mit 4:4 (14:22 nach der sogenannten Berliner Wertung) verloren.
Die 1. Mannschaft des Schachclub Kevelaer wird in der kommenden Saison in der Verbandsklasse bei gleichem Personal den direkten Wiederaufstieg in die Verbandsliga anstreben, was allerdings sicherlich kein leichtes Unterfangen wird.
Hans-Dieter Moll
27.01.2009
A-Stadtmeisterschaft
Vonk verteidigt Titel
Stark besetzt war die Kevelaerer A- Stadtmeisterschaft mit 7 Spielern aus der 1. Mannschaft und 3 Spielern aus der zweiten. So kam eine durchschnittliche Wertungszahl (DWZ) von 1852 zusammen, was wohl die stärkste Stadtmeisterschaft im Kreisgebiet bedeutete.
Erstmalig war Richard Valenta dabei, der 18jährige ist die Kevelaerer Nachwuchshoffnung und er freute sich besonders, gegen die stärksten Kevelaerer seine Kräfte zu messen. Peter Supplieth begann furios, bestätigte er doch seine derzeitige ausgezeichnete Form und setzte sich an die Spitze, gefolgt von Hans-Werner Vonk und Wilfried Fiederling. Dieses Trio konnte sich vom übrigen Feld absetzten und spielte um den Titel. Nicht so recht in Schwung kamen Michael Maubach und Hans-Dieter Moll, wobei letzterer mit vier Unentschieden auch Remiskönig wurde - gemeinsam mit Fiederling. Gottfried Faust und Siegfried Hölting erfüllten ihre Erwartungen; Hölting gelang ein überzeugender Sieg gegen den führenden Supplieth.
Um den Abstieg aus der A-Gruppe spielten Michael Horst, Richard Valenta und Herbert Holtappels; letztere musste dann mit nur zwei Remispartien auch den Gang in die B-Klasse antreten. Horst konnte Valenta und Holtappels schlagen, während Valenta gegen Faust siegte und u. a. gegen Fiederling und Moll remisieren konnte.
Die Entscheidung um den Titel viel erst in der letzten Runde; der führende Supplieth musste gegen Moll und Vonk gegen Holtappels antreten. Nach einer Ungenauigkeit durch Supplieth im Mittelspiel griff Moll sofort beherzt an, konnte die Königsstellung im Sturm erobern und die Partie gewinnen. Am Nachbartisch passierte lange Zeit nicht viel in der Partie Vonk gegen Holtappels, doch im Endspiel konnte Holtappels seine geschwächte Königsstellung nicht verteidigen, und Vonk gewann Partie und Titel.
Hans-Werner Vonk
24.11.2008

Schacholympiade 2008
Schacholympiade Dresden 12.-25. November 2008

"Wir spielen eine Sprache"
Schacholympiade Dresden
Das "Hotel ibis", zentral gelegen an der Prager Straße, war eine sehr gute Wahl. Gleich beim Einchecken erfuhr ich, dass neben verschiedenen Nationalteams (u.a. Finnland mit ihrem Star Tomi Nyback - später mehr dazu) auch etliche Schiedsrichter hier untergebracht waren. Im Foyer des Hotels hingen die neuesten Informationen zur Olympiade und so war ich immer bestens informiert.
Mein erster Besuch war zur 6. Runde mit den Top-Paarungen Russland-England und Ukraine-Deutschland 1. Die Russen (ELO-Durchschnitt 2756!) in der Besetzung Kramnik (2772), Svidler (2727), Morozevich (2787) und Jakovenko (2737) fegten England mit 3:1 vom Brett, aber mein persönliches Highlight war Brett 1 in der Begegnung Ukraine-Deutschland 1. Einer meiner Lieblingsspieler, der bärenstarke, immer etwas verschlafen dreinblickende Vassily Iwanchuk knetete in einer etwas besseren Stellung über 5 Stunden lang Arkadij Naiditsch. Der deutsche Topspieler hielt dem Druck stand und sicherte das 2:2 gegen die starken Ukrainer. Teamkapitän von Deutschland 1 ist Uwe Boensch, der ELO-Mannschaftsdurchschnitt beträgt 2647).
Veselin Topalov    Viktor Korchnoi links: Veselin Topalov; rechts: Viktor Korchnoi
Weiter hinten im riesigen Saal ereignete sich eine faustdicke Überraschung: Finnlands Nummer 1 Tomi Nyback (2639) gewann seine Partie im Kampf gegen Nachbar Norwegen; sein Gegner kein geringerer als Wunderkind Magnus Carlsen (2786). Ebenfalls interessierte mich sehr Australien-Schweiz, spielte doch am Spitzenbrett der Eidgenossen eine Schachlegende. Zwar sagte mir der Name des siegreichen australischen Spitzenbrettes Zhao Zong-Yuan (2567) recht wenig, war ich doch hauptsächlich wegen Viktor Korchnoi (2584) gekommen. Der ehemalige Vizeweltmeister nahm an seiner 17. Schacholympiade teil. Teamkapitän der Schweizer ist übrigens der ehemalige deutsche Nationalspieler Artur Jussupow. Da wir gerade bei den Teamchefs sind: hier zur Info eine kleine Auswahl illustrer Namen (Land, Teamchef). Estland: Exweltmeister Alexander Khalifman (ich hatte mal das Vergnügen gegen ihn in Uedem zu spielen); Österreich: Zoltan Ribli; Ungarn: Jozsef Pinter und Philippinen: Eugene Torre.
Im Obergeschoss des Internationalen Congress Centers erläuterte der deutsche GM Klaus Bischoff (2546) mit Laptop bewaffnet hunderten von Zuschauern an einer riesigen Leinwand 8 ausgewählte Top-Partien. Es war schon beeindruckend wie rasch er die unterschiedlichsten Stellungen (ohne mitlaufendem Rechenprogramm) einschätzte; Schwächen und Stärken sofort erkannte und mögliche Pläne bzw. Varianten vorschlug. Das alles in einer sehr unterhaltsamen und humorvollen Weise, welche die Plauderstunden eines Herrn Pfleger bei den Dortmunder Schachtagen vergessen machte. Bischoff erzählte viele Anekdoten, verriet den Nicknamen von Frankreichs Spitzenspieler Etienne Bacrot (2705) auf Chessbase, nämlich Harry Potter (weil der genauso aussieht) und "opferte" gerne in seinen Analysen der verschiedenen Partien die "Qualitäten anderer Leute". Gute Springer nannte er Elefanten und es machte einfach Spaß ihm zuzuhören.
Rustam Kasimdzhanov    Vladimir Kramnik gegen Levon Aronian links: Rustam Kasimdzhanov; rechts: Vladimir Kramnik gegen Levon Aronian
Mein erster Olympiadetag ging zu Ende und so machte ich mich auf den Heimweg zum Hotel, vorbei an den architektonischen Highlights Dresdens: Semperoper, Zwinger, Residenzschloss und Frauenkirche, denen ich allerdings heute nicht den gebührenden Respekt entgegen bringen konnte.
Mein zweiter Tag, Runde 7. Der Ehrengast heute war Steffi Jones (Ex-Fußballnationalspielerin); sie eröffnete die Partie am Spitzenbrett mit der Ausführung des ersten Zuges. Diese Ehre hatte gestern Felix Magath, von dem ich weiß, dass er einiges vom Schach (nicht Rasenschach) versteht, da er gelegentlich selber spielt.
Magnus Carlsen    David Navara links: Magnus Carlsen; rechts: David Navara
Der Hammer des Tages gleich vorweg: Russland verliert gegen Titelverteidiger Armenien 1,5:2,5. Bei drei Remisen von Kramnik, Svidler und Jakovenko (2737) verlor Grischuk (2719), der für Angriff eine Figur opferte, gegen Sargissian (2642) und besiegelte die Niederlage der Russen. Die Freude über diesen Sieg war bei den Armeniern riesig. Naiditsch verlor seine erste! Partie gegen Rumäniens Topspieler und Open-Ungeheuer Liviu-Dieter Nisipeanu (2684), aber die Mannschaft schaffte einen knappen 2,5:1,5 Sieg durch Siege von Gustafsson (2634) und Baramidze (2557) bei einem Remis von Fridman (2630). Bulgarien an Brett 1 mit Topalov (2791) fertigte Australien kurzerhand mit 4:0 ab, Deutschland 2 mit Meier (2558), Braun (2567), Bindrich (2517) und Huschenbeth (2417) schlug Irak mit 2,5:1,5 und Deutschland 3 verlor in der Besetzung Buhmann (2541), Prusikin (2538), Naumann (2518) und Heimann (2428) gegen Kuba mit 2,5:1,5.
Der Ausrichter darf mehrere Teams stellen und spielte ebenfalls mit 3 Damenmannschaften; Deutschland 1 mit Paehtz (2471), Kachiani-Gersinska (2371), Michna (2399) und Hoolt (2274) spielte heute gegen Italien remis und Deutschland 2 gewann gegen Brasilien 3:1 in der Besetzung Fuchs (2238), Schoene (2198), Endress (2067) und Klek (2004). Deutschland 3 mit Steinbacher (2203), Beltz (2109), Ulms (2160) und Osmanodja (1939) kam zu einem glatten 4:0 Sieg gegen Surinam (nur Brett 1 von Surinam hatte eine Elozahl von 1790).
Artur Jussupow im Gespräch mit Lew Psachis    Hauptbühne mit Übertragungsbretter Deutschland 1 gegen Italien links: Artur Jussupow im Gespräch mit Lew Psachis;
rechts: Hauptbühne mit Übertragungsbretter Deutschland 1 gegen Italien
Die Toppaarung in der 7. Runde bei den Damen lautete China-USA, an Brett 1 siegte Hou (2578) gegen Krush (2452) - Endstand hier 2:2. Bei den Damen waren ebenfalls die Weltbesten angereist; so spielten jeweils an den Spitzenbrettern Russland mit Kosteniuk (2525), Bulgarien mit Stefanova (2548), Ukraine mit Lahno (2488), Schweden mit Cramling (2550), Georgien mit Chiburdanidze (2489). Natürlich fehlte auch die stärkste Frau Judit Polgar (2711) nicht, sie spielte bei den Männern an Brett 2 von Ungarn hinter Peter Leko (2747).
Mein dritter Tag, Runde 8. Heute erwischte es Deutschland 1, die bisher ausgezeichnet spielten und gegen Israel ihre erste Niederlage mit 1,5:2,5 hinnehmen mussten. Favorit war Israel, und Khenkin, Fridman und Baramidze hielten Remis, aber an Brett 1 verlor Naiditsch gegen den Schachriesen und absoluten Topmann Boris Gelfand (2719). Armenien festigte die Spitzenposition mit einem klaren 3,5:0,5 Erfolg über Frankreich und an Tisch 3 kam es zum Schlager USA-Russland. Bei der letzten Schacholympiade auf deutschem Boden (1970 in Siegen) spielte an Brett 1 Fischer gegen Spassky. Spassky gewann damals im 39. Zug.
Vassily Iwanchuk    Wolfgang Uhlmann
links: Vassily Iwanchuk; rechts: Wolfgang Uhlmann
Heute lautete die Toppaarung Gata Kamsky (2729) gegen Peter Svidler (2727). Klaus Bischoff vermutete, dass Kramnik heute aus taktischen Gründen pausierte. Aus nächster Nähe konnte ich die coole Endspielführung von Kamsky bewundern, der Svidlers Freibauern stoppte und die Partie gewann. Held und Matchwinner für Russland war diesmal Alexander Grischuk, der mit Qualle mehr Hikaru Nakamura (2704) im Endspiel keine Chance lies. Beide hatten nur noch wenige Minuten auf der Uhr, bekamen nach jedem Zug aber 30 Sekunden Zeitgutschrift. Besonders Svidler gratulierte dem Sieger Grischuk recht herzlich - sonst wurde dem Sieger nicht wie bei uns üblich von den Teamkollegen gratuliert - riss er doch das Match um und Russland gewann dieses prestigeträchtige Aufeinandertreffen 2,5:1,5.
Wo ich auch hinschaute: im Spielsaal tummelte sich die Weltelite und auch die Größen vergangener Tage kamen vorbei und schauten zu. Ihr Namensschild umhängend las ich viele "alte Bekannte", aber einen erkannte ich auch ohne Schild, er schlenderte durch die Reihen und genoss sichtlich in seiner Heimatstadt Dresden dieses Großereignis. Er selbst spielte an insgesamt elf Schacholympiaden für die ehemalige DDR, sein Name: Wolfgang Uhlmann.
Die Schacholympiade endet mit der 11. Runde am 25. November.
Text und Bilder: Hans-Werner Vonk